Hier erfahren Sie mehr über die viele Jahrhunderte alte Geschichte der chinesischen Heilkunst sowie einige Erläuterungen und Details zu den wichtigsten Behandlungsmethoden. Erhalten Sie einen ersten Einblick über den philosophischen Hintergrund dieser fernöstlichen Medizinschule.
Die
Geschichte der Chinesischen Medizin
Die Entwicklungsgeschichte der Chinesischen Medizin reicht mehrere tausend Jahre zurück. Bereits zu dieser Zeit gab es Mediziner, welche beispielsweise die Wirkung von Kräutern systematisch erforschten. Aus dieser Zeit stammt auch die Erkenntnis „Nahrung und Medizin stammen aus der gleichen Quelle“. Eine markante Entwicklung wurde in der Xia Dynastie (ca. 2017-1600 v. Chr.) durch die Entdeckung des Alkohols angestoßen. In der Shang Dynastie (1600-1046 v. Chr.) konnte durch alkoholischen Auszug von Kräutersuden die medizinische Wirksamkeit deutlich gesteigert werden. In der westlichen Zhou Dynastie (1046-771 v. Chr.) bildeten sich schließlich vier medizinische Disziplinen heraus:
- Diätetik (Ernährungslehre)
- Physikalische Medizin
- Kräuterkunde
- Veterinärmedizin
In der „Zeit der Streitenden Reiche“ (770-221 v. Chr.) griff Bian Que die Erfahrungen seiner Vorgänger auf und legte vier Methoden als Grundlage für die Diagnostik in der TCM fest:
Der „Innere Kanon des Gelben Kaisers“ (Huang Di Nei Jing), welcher zu Zeiten von Qin Dynastie und Han Dynastie (221 v. Chr. bis 220 n. Chr.) zusammengestellt wurde, bot systematische Diskurse über die menschliche Physiologie, die Pathologie, verschiedenste Krankheitssymptome, präventive Behandlungsmethoden und die Grundlagen und Funktionsweisen der Therapien. Dieses Buch definierte damit den Rahmen der Chinesischen Medizin und stellt einen Meilenstein dar in der Entwicklung von der Weitergabe von praktischen Erfahrungen und Beobachtungen hin zu einer systematischen Zusammenfassung der Prinzipien. Damit war ein theoretischer Rahmen für die TCM gegeben.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelten sich zahlreiche neue Therapien bzw. wurden die Techniken von bewährten Methoden wie Akupunktur, Moxibustion und Tui Na Massage weiterentwickelt und verfeinert (Vergl. [1]).
Zu Beginn des 20. Jhd. wurden die als besonders wirksam anerkannten Maßnahmen offiziell durch die Gesundheitsbehörden in der „Traditionellen Chinesischen Medizin -TCM“ gebündelt und seit dem an den chinesischen Universitäten vollkommen gleichberechtigt zur westlich geprägten Schulmedizin gelehrt, erforscht und weiterentwickelt. Die moderne TCM beinhaltet also nicht alle in der langen Vergangenheit in China praktizierten Ansätze, sondern ist auf eine gute Kombinierbarkeit in Lehre und Anwendung mit der modernen Medizin ausgerichtet.
In China ist daher heute eine effektive Kombination von traditionellen und modernen Praktiken üblich. Insbesondere wird die Traditionelle Chinesische Medizin zur Vorbeugung von Erkrankungen und zur verträglichen Behandlung von chronischen Leiden eingesetzt, aber beispielsweise auch zur Unterstützung des Organismus bei Chemotherapien.
Dies bedeutet aber nicht eine Anerkennung der TCM durch die westliche evidenzbasierte Medizin. Das werde ich an anderer Stelle noch erörtern.
Lesen Sie hierzu auch in meiner
Vita
Details zum Studium der Traditionellen Chinesischen Medizin, zur Anwendung im Krankenhausbetrieb und über die unterschiedliche Situation hier in Deutschland.
Die Philosophie der TCM
Nachfolgend finden Sie eine kurze Einführung in die wichtigsten der Traditionellen Chinesischen Medizin zugrunde liegenden Vorstellungen und Begriffe.
Qi (气) und Xue (血)
Die Chinesische Medizin basiert letztlich auf der Vorstellung der Existenz einer Art kosmischen Lebenskraft oder Lebensenergie, des Qi (气). Das Qi ist die treibende Kraft, durch die alles existiert. Stellt man sich Qi als energetische Schwingungen vor, so gibt es Interaktionen und Wechselwirkungen sowohl im geistigen als auch im körperlichen Bereich und somit auch immer Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und seinem Umfeld in Form von Gesellschaft und Umwelt.
Mit dem Qi(气) verbunden strömt auch das Xue (血), welches als Blut oder auch als Säfte bezeichnet wird.
Können sowohl Qi (气) als auch Xue (血), also Energie und Blut, harmonisch fließen, so ist der Mensch nach der Lehre der TCM gesund.
Yin (阴) und Yang (阳)
Das Symbol von Yin und Yang stellt das Gleichgewicht (Harmonie) zwischen dem aktiven und dem passiven Prinzip dar. Es sind nicht gegensätzliche, sondern sich ergänzende Begriffe und Kräfte.
In der chinesischen Medizin bezeichnet man alle Gegensätze als Yin (阴) und Yang (阳). Yin steht für die Begriffe Dunkelheit, Kälte, Ruhe und passiv; Yang ist das Gegenteil und steht für Helligkeit, Wärme, Bewegung und aktiv. Im Körper ist das Organ (Yin) allein wirkungslos ohne seinen Stoffwechsel (Yang). Ohne das organische Substrat (Yin) kann auch keine Verstoffwechselung (Yang) stattfinden. Das Yin enthält wiederum einen Yang-Aspekt und umgekehrt. Die beiden Aspekte bilden eine Gesamtheit. Diese Dynamik zeichnet die Ergänzung und Umwandlung von Yin und Yang aus. Im Zustand der Harmonie überwiegt keine Seite der Aspekte, es besteht ein ausgeglichener Fluss der stetigen Umwandlung.
Die Fünf-Elemente bzw. die fünf Wandlungsphasen
Wir sind ein Teil der Natur. Himmel, Erde und Menschen leben als Einheit zusammen. In der Natur werden die fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) als Grundstoffe betrachtet. Diese fünf Elemente stehen nicht unveränderlich für sich allein, sondern befinden sich in Wandlung, Bewegung und Wechselwirkung. Häufig werden sie daher auch als Wandlungsphasen bezeichnet. Dieser Vorstellung folgt man auch im menschlichen Körper und seinen inneren und äußeren Wechselwirkungen.
Dem Holz wird der Funktionskreis Leber-Gallenblase zugeordnet. Der Herz-Dünndarm Kreis gehört zum Feuer. Aus der Erde wachsen Pflanzen und die Zuordnung ist der Milz-Magen Kreis. Dem Metall sind Lunge und Dickdarm zugeordnet. Ohne Wasser können Pflanzen nicht wachsen. Wasser ist der wichtige Faktor für uns und seine Zuordnung sind Niere und Blase.
Für eine gesunde physiologische Beziehung zwischen den Fünf Wandlungsphasen ist nicht nur eine Förderung bzw. Anregung erforderlich, sondern gleichzeitig auch eine Kontrolle und Hemmung notwendig. Dadurch wird der harmonische Ausgleich zwischen den Wirkkreisen sichergestellt.
Das sind tradierte pathophysiologische Vorstellungen, die aber für die TCM nach wie vor ihre Gültigkeit haben. Die westliche Schulmedizin lehnt das natürlich ab. Dabei wächst aber der Grad der Anerkennung der TCM-Methoden stetig, eine Annäherung findet statt.
Wann ist ein Mensch krank?
Jede Störung des Flusses von Qi oder Xue - beispielsweise durch Kälte, Feuchtigkeit, falsche Ernährung oder durch psychische Faktoren - beeinträchtigt aus Sicht der TCM die harmonische Wechselwirkung und manifestiert sich in den verschiedenen Krankheitssymptomen. Durch die genaue Analyse und Bewertung dieser Symptome lässt sich nach der fernöstlichen Lehre die Quelle der Störung identifizieren. Dies geschieht durch die Nutzung der besonderen diagnostischen Ansätze der TCM.
Dies kann oder will die westliche evidenzbasierte Medizin so nicht nachvollziehen.
Die Diagnostik der TCM
Nachfolgend finden Sie genauere Erläuterungen zu den vier grundlegen diagnostischen Methoden der TCM:
Inspektion (望)
Die Inspektion umfasst alles, was mit den Augen wahrgenommen werden kann, beispielsweise:
- Gesichtsfarbe
- Haut
- Haare
- Lippen
- Augen
- Zunge
Ein sehr wichtiger Teil der Inspektion ist die Zungendiagnostik. Hier wird nach speziellen sichtbaren Krankheitszeichen gesucht. Dabei wird die Zunge sehr genau betrachtet. Farbe, Form, Belag usw. geben wichtige Hinweise über alle Körpersysteme.
Hören und Riechen (闻)
Neben den sichtbaren Auffälligkeiten teilt auch der spezifische Geruch der verschiedenen Körperausdünstungen oft Störungen des Körpersystems mit. Ebenso gestatten alle Lautäußerungen des Körpers, wie der Klang der Atmung, des Hustens, der Stimme etc. wesentliche Aufschlüsse über das Energieniveau eines Patienten in der Umwelt.
Patientenbefragung (问)
Die Krankenbefragung ist der umfangreichste und wichtigste Teil der Diagnose. Gefragt wird nach einer großen Anzahl an Informationen und Empfindungen des Patienten, wie z. B:
- Allgemeinbefinden
- Temperaturempfindungen
- Schwitzen
- Stuhlgang
- Wasserlassen
- Schlafen
- Appetit und Ernährung
- Schmerzen
- Menstruation
- Krankheitsgeschichte
- usw.
Die Krankenbefragung gibt verschiedene Hinweise auf die Art der vorliegenden Störung.
Palpation (切)
Bei der Pulsdiagnose wird der Puls ertastet. Hierbei wird aber nicht nur die Quantität (Frequenz des Pulses) festgestellt, sondern auch weitere qualitative Aspekte des Pulses erfasst, beispielsweise die Form des Anstiegs und des Abfalls des Pulses. Dazu wird der Puls an beiden Handgelenken und dort an jeweils drei Stellen getastet. Die insgesamt sechs getasteten Stellen sind die Reflexpunkte der verschiedenen Körperregionen. Die Pulspalpation trägt so mit ihren weiteren Aussagen zu einer genaueren Diagnose bei.
Druckschmerzhafte Akupunkturpunkte sind ebenfalls wichtige Indizien für Störungen im Energiefluss.
Nicht wenige dieser diagnostischen Verfahren sind auch der westlichen Medizin bekannt, gerieten inzwischen aber mit der Dominanz der Apparatemedizin ziemlich in Vergessenheit.
Behandlungsmethoden - Beispiele
Im folgenden Abschnitt habe ich die wichtigsten und am häufigsten von mir eingesetzten Therapieformen kurz dargestellt und beschrieben.
Akupunktur
Die Akupunktur war die erste Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin, die vor ca. 300 Jahren im westlichen Kulturkreis bekannt wurde.
Im menschlichen Körper existiert nach der Lehre der TCM ein Liniennetz. Diese Linien werden als Meridiane bezeichnet. Durch diese Linien sollen Füße und Hände mit der Brust und mit dem Kopf verbunden sein. Entlang dieser Meridiane fließen Qi (气) und Xue (血). Das harmonische Fließen dieser beiden Aspekte kann nach der fernöstlichen Lehre durch zahlreiche Faktoren gestört werden, wodurch der Mensch erkrankt.
Die Aufgabe der Akupunktur ist es, Flusshindernisse aufzulösen, den Fluss von Qi und Xue anzuregen und die Wechselwirkung der zwei Aspekte wieder zu harmonisieren.
Die therapeutische Wirkung wird durch das Stechen mit feinen Nadeln in bestimmte Punkte der Meridiane erzielt. Insgesamt gibt es rund 360 klassische Akupunkturpunkte am menschlichen Körper. Je nach Akupunkturtechnik wird die Wirkungsweise durch verschiedene Bewegungen der Nadeln beim Stechen beeinflusst.
Die Akupunktur wird von der evidenzbasierten Medizin - landläufig Schulmedizin genannt - nicht anerkannt, da die Ursachen der Krankheitsbilder in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ganz anders erklärt werden als in der westlichen Medizin. Dagegen wird die Akupunktur von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehr wohl für zahlreiche Anwendungen als wirksam anerkannt. Es sei auch darauf hingewiesen, dass die gesetzlichen Krankenkassen inzwischen für bestimmte Indikationen Akupunktur als Pflichtleistung übernehmen. Ob es dabei gerechtfertigt ist, dass dies nur bei Akupunktur durch Vertragsärzte gilt (welche zumindest über eine vorgeschriebene Weiterbildung verfügen müssen), Akupunkturbehandlungen durch Heilpraktiker dagegen unabhängig von deren Qualifikation ausschließlich privat abgerechnet werden können, muss jeder Patient für sich selbst entscheiden.
Eine besondere Form der Akupunktur besteht in der Kombination mit elektrischen Impulsen. Hierbei werden geringe elektrische Ströme in bestimmten Frequenzen und Spannungsverläufen über die Akupunkturnadeln entlang ausgewählter Meridianbereiche geleitet um die Wirkung der Nadelakupunktur zu verstärken.
Hinweis:
Bei der Nadelakupunktur wird die Haut durchstochen. Bei einer Nadelphobie kann die Therapie zu Stress führen. In seltenen Fällen reagieren Patienten mit leichter Übelkeit oder leichtem Schwindel auf die Akupunktur.
Moxibustion
Gegen Schwäche und Erschöpfung sowie bei Erkrankungen durch Kälte und Feuchtigkeit hat sich die Moxibustion bewährt. Die Moxibustion ist eine besondere Form der Wärmebehandlung. Bei dieser Therapie wird Moxa-Kraut (chinesischer Beifuß) verbrannt, wobei das Kraut nicht mit offener Flamme brennt, sondern langsam und gleichmäßig verglüht. Die dabei freigesetzte Wärme wird häufig entweder mittels Akupunkturnadeln oder in Form einer Zigarre möglichst nahe an speziellen Punkte im Körper geleitet. Diese Wärme regt nach der Chinesischen Vorstellung den Qi (气)-Fluss an, löst dadurch Blockaden und fördert die Zirkulation des Xue (血).
Eine erweiterte Form der Moxibustion besteht in der Kombination mit frischem Ingwer oder chinesischem Knoblauch.
Hinweis: bei der Moxibustion kann es in seltenen Fällen zur Bildung von Brandblasen kommen.
Schröpfen und Gua Sha
Beim Schröpfen wird durch eine Flamme die Luft in einem Schröpfglas kurz erwärmt und das Glas dann auf die Haut an bestimmten Positionen aufgesetzt. Beim Abkühlen der Luft entsteht ein Vakuum, wodurch sich das Schröpfglas festsaugt. Dadurch wird eine intensive Durchblutung dieser Punkte erreicht.
Beim Gua Sha wird mittels eines Schabers mehrmals über einen Hautbereich geschabt, bis eine gewünschte Verfärbung der Haut auftritt.
Häufig werden Schröpfen und Gua Sha zur Behandlung von Erkältungen und Fieber eingesetzt.
Besondere Formen des Schröpfens stellen das blutige Schröpfen sowie das Kräuterschröpfen dar. Die Kombination von Schröpfen und Phytotherapie kann die Wirksamkeit der Kräuter erhöhen. Diese Therapie basiert auf der Wärmestimulation des Schröpfens und der dadurch geförderten Wirkstoffaufnahme der Kräuter. Die traditionellen Schröpfgefäße aus Bambus werden in einem spezifischen Sud aus Kräutern gekocht, bis ihre poröse Struktur gesättigt ist. Dann werden sie noch warm auf die ausgewählten Stellen aufgesetzt. Beim Abkühlen entsteht das gewünschte Vakuum und die erwärmte Haut kann die Substanzen aus dem Kräutersud besser aufnehmen.
Hinweis: beim Schröpfen und dem Gua Sha kommt es im Sinne der Therapie zu einem Bluterguss.
Tui Na-Massage
Tui übersetzt man als „Schieben“ und Na als „Greifen“. Die Tui Na-Therapie basiert auf denselben Wirkungsprinzipien wie die Akupunktur. Sie soll Stauungen und Blockaden im Verlauf der Meridiane auflösen. Die regulierende Wirkung auf Qi und Xue erreicht man bei der Tui Na mit genau dosiertem Druck auf bestimmte Körperzonen. Die verschiedenen Techniken werden meistens mit der Handkante ausgeführt. Darüber hinaus gibt es auch Stellen, die mit den Fingern oder dem Ellenbogen bearbeitet werden. Besonders typisch für die Tui Na Therapie ist das langsame Massieren in bestimmte Körperschichten hinein.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Tui Na-Massage nicht um eine Wellness-Massage handelt.
Heilkräuter (Chinesische Phytotherapie)
Die chinesische Heilkräuterkunde begann um mindestens 3000 vor Christus. „神农“, der „Göttliche Bauer“, hatte Hunderte von Kräutern probiert, um ihre therapeutischen Eigenschaften zu ermitteln. In der chinesischen Phytotherapie werden häufig Wurzeln, Rinde, Stiele, Blüten, Früchte und Samen der Heilkräuter verwendet. Die jeweilige Rezeptur wird nach den Symptomen und dem Körperzustand individuell zusammengestellt. Der Kräuterauszug soll die Symptome einer Erkrankung ausgleichen und das Yin-Yang-Gleichgewicht wiederherstellen.
Die Darreichung erfolgt in der Regel als Sud oder moderner und praktischer als Granulat. Ebenso können Kräutermischungen in Pillenform zur Einnahme hergestellt werden.
Diätetik und Ernährungsberatung
Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: „医食同源“. Das heißt: „Medizin und Ernährung haben denselben Ursprung“. Um die Ausgewogenheit und die Harmonie im menschlichen Körper beizubehalten, soll man sich zuerst um eine angemessene Ernährung bemühen. In der Chinesischen Medizin ist unser Essen daher nicht nur ein Genuss-, sondern auch ein Heilmittel und jeder gute Koch daher auch etwas Mediziner bzw. Apotheker. Dies zeigt sich beispielsweise bei der Zusammenstellung und Auswahl der Speisen (vgl. 5-Wandlungsphasen oder 5-Elemente).
Die Prinzipien der chinesischen Diätetik sind direkt mit der Lebenskraft, dem Qi verknüpft. Viele Erkrankungen sind daher in der Regel bereits durch eine angepasste Änderung der Ernährung heilbar.
Elektrothermische Behandlung
Die elektrothermische Behandlung erfolgt mittels einer TDP-Lampe, welche eine spezifische Verteilung an elektromagnetischen Wellen erzeugt. Diese Bestrahlung soll eine Änderung des körperlichen Enzymsystems durch die Beeinflussung von Spurenelementen und der Ionenkonzentration fördern. Dadurch soll der Stoffwechsel des Organismus reguliert, die Mikrozirkulation verbessert, das körpereigene Immunsystem gestärkt und die Entstehung von Krankheiten vermieden werden.
Diese spezielle Lampe ist aus Sicht der TCM bei vielen Krankheiten verwendbar, beispielsweise bei Arthritis, Schultersteife, Wirbelkörperentzündung, Gesichtslähmung, Durchfall, Dysmenorrhoe, lumbale Muskelzerrung, bei verschiedenen Entzündungen wie Frakturheilung, Weichteilverletzungen, Sportwunden, Wundheilung nach Operationen, usw.
Valide wissenschaftliche Studien für die Wirkung und Wirksamkeit dieser Methode liegen allerdings nicht vor.
Atemtherapie
Atmen kann doch jeder, oder?
Die Atemtherapie ist eine sanfte Behandlungsmethode. Man lernt den natürlichen Atemablauf zu erspüren und die eigenen Gefühle wahrzunehmen. Der Geist und der Körper werden im Atemerlebnis verbunden. Die bewusste Atembewegung wird zur Krankheitsvorbeugung, der Steigung der Körpervitalität und zur Verstärkung der eigenen Heilkraft verwandt. Die Atemtherapie wird häufig bei chronischen Bronchialerkrankungen, funktionellen Störungen des Kreislaufsystems sowie zum Abbau von emotionalem Stresserleben eingesetzt.
Anders als die Akupunktur, die ja von der WHO einer kritischen Analyse mit Bestätigung der Wirkungen unterzogen wurde, hat sich die WHO mit diesen Methoden noch nicht ausreichend auseinander gesetzt. Deshalb schöpft die TCM die Anwendungsgebiete aus den Beobachtungen einzelner Therapeuten ohne wissenschaftliche Bestätigung entsprechend schulmedizinischen Maßstäben.
Quellenangaben
[1] Nach einer Eigenübersetzung aus dem Chinesischen der Veröffentlichung des Informationsbüros des Staatsrates der Volksrepublik China zur Stellung der Traditionellen Chinesischen Medizin in der Fassung vom Dezember 2016.
[] Alle anderen Texte nach Eigenübersetzung aus dem Chinesischen von Vorlesungen und Vorträgen.